Villa Baumann: Das Haus entstand im Kern bereits 1865 und gehört so zu den ältesten Blasewitzer Villen. 1883 wurde die Villa im Stil der Semper- Nicolai-Schule umgebaut und erweitert, wobei sie auch den markanten zweigeschossigen Turm erhielt. Die Innenausstattung des durch Prof. Dr. med. Lutz E. Pillunat, ehemaliger Direktor der Universitäts – Augenklinik Dresden, 2002 sanierten Gebäudes ist bis heute weitgehend erhalten geblieben.
Um das Haus entstand ein Park mit einem noch erhaltenen Gartenhäuschen, Teich mit Grotte sowie einer Aussichtsterrasse zur Elbe. Im Garten erinnert ein Findling mit Inschrift an das 50. Amtsjubiläum und den 70. Geburtstag des Reichskanzlers Otto von Bismarck am 1. April 1885. Stifter war der Dresdner Hotelier Ehregott Richard Baumann. Ursprünglich war der Stein auf dem Areal Käthe-Kollwitz-Ufer 101 zu finden.
Zum Komplex gehören neben der Villa zwei kleinere Nebengebäude, eine Orangerie zur Überwinterung exotischer Pflanzen und ein „Kutscherhaus“, das früher als Wohnung der Hausangestellten diente.
Das „Kutscherhaus“( hier im Bild mit charakteristischem Rundturm) wurde insbesondere in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nicht genutzt und verfiel zusehends. Im Jahre 2002 war das Dach nur teilweise vorhanden, das gesamte Gebäude durch Schimmel, Feuchte und Schwamm im Wesentlichen zerstört. Daher wurde – im Einvernehmen mit der Denkmalschutzbehörde – entschieden, das Gebäude abzureißen.
Nach Ausscheiden von Prof. Dr. med. Lutz E. Pillunat aus dem universitären Dienst entstand die Idee, das „Kutscherhaus“wieder aufzubauen und in eine augenärztliche Praxis umzuwandeln. So wurde das historische Gesamtensemble Goetheallee 57 wiederhergestellt und zusammengeführt.
So entstand das „Ophthalmologicum Dresden“ – ein Ort, an dem medizinische Exzellenz auf historische Substanz trifft – und das ehemalige „Kutscherhaus“ wird heute einer sinnvollen, modernen Nutzung zugeführt. Der Findling mit Inschrift an das 50. Amtsjubiläum und den 70. Geburtstag des Reichskanzlers Otto von Bismarck am 1. April 1885 wurde auf das Gelände des „Ophthalmologicum Dresden“ umgesetzt, sorgfältig in die Gartenanlage eingebettet und somit einer breiteren Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.